Alexandra Buchal
Inhaltsangabe:Einleitung: Wir leben in einer pluralen Gesellschaft. Das Nebeneinander von Menschen, die verschiedenen Religionen und Ethnien angehören, verschiedene kulturelle Hintergründe haben, die voneinander verschiedene Interessen verfolgen und die sich nicht zuletzt in ihrem Aussehen unterscheiden, ist prägend für unsere Gesellschaft. Kalpaka nennt die Heterogenität das prägende Merkmal dieser Gesellschaft. Wie geht eine Gesellschaft mit Heterogenität um? Seitens der Politik ist sie noch nicht anerkannt worden. Wir leben zwar faktisch seit Jahren in einem Einwanderungsland, die Zahl von mehr als 11 Millionen Menschen anderer kultureller Herkunft belegt das, jedoch hat dieser Umstand nicht zu gleichzeitigen kulturellen und sozialen Konsequenzen geführt. Migranten bleiben in den Einrichtungen der psychosozialen Versorgung unterrepräsentiert. Die Zahl der sozialen Einrichtungen für Minoritäten sind verschwindend gering, wo Angebote existieren, fehlen Dolmetscher und qualifiziertes Personal (vgl. Anhang 1). Voraussetzung für die Anerkennung der Pluralität unserer Gesellschaft auf allen Ebenen ist nach Mecheril deren Bejahung. Nur dann wird es möglich, sich mit dem Fremden konstruktiv auseinander zu setzen und eine Kultur des Dialoges zu fördern. Der Linoldruck am Anfang der Arbeit verweist auf diesen Umstand. Dieser Dialog ist sowohl in der Auseinandersetzung mit Menschen anderer Herkunft von Bedeutung, aber ebenso in der Arbeit mit Menschen aus eigenen kulturellen Bezügen. Für die Berater, von denen in dieser Arbeit interkulturelle Kompetenz gefordert wird, bedeutet das, eine Haltung anzunehmen, die das Moment der Anerkennung des Anderen umschließt und offen ist für neue Erfahrungshorizonte. Nur dann werden psychosozial Tätige in der Lage sein, den Anforderungen interkultureller Kompetenz gerecht zu werden. Für den Professionellen heißt das, sich mit Fragestellungen bezüglich der Kultur, des Fremden und der eigenen Fremdheit auseinanderzusetzen und