Tanja Robrecht
Inhaltsangabe:Einleitung: Seit einer Gesetzesänderung vom 1. Januar 1999 wird die Qualitätsentwicklung in den §§78a-g SGB VIII von den Einrichtungen der stationären Jugendhilfe legislativ gefordert. Zudem konnten über 700 verschiedene deutschsprachige Fachbeiträge zum Thema Qualität in der Jugendhilfe bis zum Februar 2000 nachgewiesen werden. Dies sind nur zwei Indizien dafür, dass die Qualitätsentwicklung in der stationären Jugendhilfe in den letzten Jahren nicht nur ein wichtiges wissenschaftliches Fachthema, sondern auch alltäglicher Bestandteil in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe geworden ist. Wie es dazu kam, wie dieser neuen Anforderung nachgekommen werden kann und welche Auswirkungen und Folgen daraus für die Einrichtungen und deren Leistungserstellungsprozess entstehen, soll im Rahmen dieser Arbeit dargestellt werden. Einführend werden dazu verschiedene Sichtweisen des Begriffs Qualität dargestellt. In Abgrenzung bzw. Ergänzung hierzu wird der Begriff der Dienstleistungsqualität erläutert. Die Besonderheiten der Dienstleistungsqualität, gerade auch in Bezug auf die Jugendhilfe, werden ausgeführt. Ein wichtiger Ausgangspunkt für die Einführung der Qualität in die Jugendhilfe war das neue Steuerungsmodell, wodurch Qualität in nahezu allen sozialen Bereichen eingeführt wurde. Eine Erläuterung dieses Modells soll die Entstehungsgründe und die Auswirkungen auf die Jugendhilfe deutlich machen. Der Begriff Qualitätsentwicklung unterscheidet sich in einigen Punkten stark vom industriell bedingten Begriff der Qualitätssicherung. Gründe für die Sinnhaftigkeit dieses neuen Begriffs werden erläutert. Durch die Einführung der Qualitätsentwicklung in die stationäre Jugendhilfe werden verschiedene Interessen und Erwartungen an die Qualitätsdiskussion deutlich. Das Besondere der stationären Jugendhilfeeinrichtungen ist dabei, dass sie (wenigstens) zwei Interessengruppen gerecht werden müssen. Zum einen müssen sie die Erwartungen der Leistungsträger e