Felix Pfeiffer
Inhaltsangabe:Einleitung: Thema der Arbeit ist der Zusammenhang von Emotion und Sprache. Die Arbeit untersucht Interviews mit gewaltbereiten Jugendlichen vornehmlich aus dem sog. Skinhead-Milieu. Die Interviews wurden im Rahmen einer Studie der Universität Jena und des Deutschen Jugendinstituts unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Frindte (Universität Jena) und PD Dr. Klaus Wahl (Deutsches Jugendinstitut, München) durchgeführt. Schwerpunkt der Arbeit ist der Zusammenhang von den Emotionen und der Sprache der Jugendlichen. Anhand einer qualitativen Analyse von einzelnen Interviewsequenzen, an denen Emotionen thematisiert werden, spezifiziert die Arbeit insbesondere solche linguistischen Merkmale, die auf ein abweichendes oder ambivalentes Emotionsempfinden der Jugendlichen hinweisen. Unter einem ambivalenten Emotionsempfinden verstehe ich allgemein, dass eine Person ein zwiespältiges, doppeldeutiges emotionales Befinden und Verhalten aufweist. Ein ambivalentes Emotionsempfinden ist zum Beispiel Hassliebe. In der Arbeit wird dargelegt, dass die Jugendlichen aus der Studie oftmals ein solches ambivalentes Emotionsempfinden zeigen. Charakteristisch ist ein nicht unmittelbarer und nicht eindeutiger Sprachstil des Jugendlichen. Kennzeichnend sind z.B.: Abschwächungspartikel (bisschen, irgendwie, halt so etc.); Indefinitpronomina (man, jemand); linguistische Merkmale, die eine metaphorische Distanz des Jugendlichen zu seinem Äußerungsinhalt anzeigen; der Äußerungsinhalt ist thematisch nicht eindeutig auf die Frage des/r InterviewerIn bezogen; es treten Satzflussstörungen und Verzögerungen (Sprechpausen) auf; der Jugendliche wechselt stilistisch in einen nicht authentischen (z.B. formalen) Sprachcode. Aus emotionspsychologischer Perspektive deuten die Analysen u.a. darauf hin, dass die Jugendlichen kognitive Prozesse bei Emotionen als zentral erachten (z.B. ein rationales Abwägen der Gefühle). Demnach stellen für die Jugendlichen ein Großteil der Emot